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Tipps gegen Silvesterangst

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Beim Notruf der Tierschutzorganisation gehen jedes Jahr vor und zu Silvester Vermisstenmeldungen über Hunde ein, die wegen Böllern weglaufen und stundenlang oder die ganze Nacht herumirren. Hunde geraten durch den Krach in Panik und rennen oft viele Kilometer weit. Teilweise finden sie auch nicht mehr nach Hause, was außer der Gefahr für den Hund auch ein Problem für die Verkehrssicherheit ist und bei allen Beteiligten viel unnötigen Aufwand verursacht.

Zu Silvester keinesfalls ohne Leine spazieren gehen

Eine Empfehlung für Tierfreunde ist es ihre Hunde zu Silvester nicht unbeaufsichtigt im Garten und auch nicht alleine zu Hause zu lassen. Besser gemeinsam mit den Haustieren einen normalen, ruhigen Abend zu verbringen. Am besten mit heruntergelassenen Jalousien und Radio oder Fernseher zu versuchen Normalität, Routine und Regelmäßigkeit zu vermitteln. Mehr Streicheleinheiten als sonst können nicht schaden, besonders wenn es auf Mitternacht zum Jahreswechsel zugeht. Die letzte Gassirunde sollte früher als sonst stattfinden, falls in der Umgebung schon mit Einbruch der Dunkelheit mit der Knallerei begonnen wird. Dafür kann man – wenn nötig – nach dem Ende des Krachs noch einmal mit dem Hund rausgehen. Spielzeug und Leckerlis können bei Hunden und Katzen für zusätzliche Ablenkung sorgen.

Es ist nicht ungewöhnlich, dass Hunde Angst vor den lauten Geräuschen und hellen Blitzen haben, die mit Silvesterfeiern verbunden sind. Hier sind einige Tipps, um Ihrem Hund zu helfen:

  1. Sicherer Rückzugsort: Schaffen Sie einen ruhigen und sicheren Rückzugsort für Ihren Hund. Dies könnte eine ruhige Ecke mit seiner Decke oder seinem Körbchen sein. Stellen Sie sicher, dass der Raum gut abgedunkelt ist, um die Lichtblitze zu minimieren.
  2. Beruhigende Musik oder Geräusche: Spielen Sie beruhigende Musik oder Hintergrundgeräusche, um die lauten Geräusche von draußen zu übertönen. Es gibt auch spezielle CDs oder Playlists, die für gestresste Hunde entwickelt wurden.
  3. Bleiben Sie ruhig: Hunde sind sehr sensibel für die Stimmung ihrer Besitzer. Wenn Sie selbst entspannt sind, kann das Ihrem Hund helfen, sich sicherer zu fühlen. Vermeiden Sie es, Ihren Hund zu trösten, wenn er ängstlich ist, da dies seine Angst verstärken könnte.
  4. Ablenkung: Bieten Sie Ihrem Hund Ablenkung in Form von Spielzeug oder Leckereien an. Ein Kauknochen oder ein Spielzeug, das den Hund beschäftigt, kann dazu beitragen, seine Aufmerksamkeit von den Geräuschen abzulenken.
  5. Gewöhnen Sie Ihren Hund an laute Geräusche: Beginnen Sie schon einige Wochen vor Silvester mit dem Training, indem Sie allmählich die Lautstärke von Geräuschen erhöhen, um Ihren Hund daran zu gewöhnen.
  6. Beruhigende Produkte: Es gibt verschiedene beruhigende Produkte auf dem Markt, wie z.B. Thundershirts oder beruhigende Pheromon-Diffusoren, die helfen können, die Angst zu lindern.
  7. Tierarzt konsultieren: Wenn die Angst Ihres Hundes sehr stark ist, können Sie Ihren Tierarzt um Rat fragen. Es gibt Medikamente oder natürliche Präparate, die helfen können, die Angst zu reduzieren. Ihr Tierarzt kann Ihnen auch individuelle Ratschläge für Ihren Hund geben.

Weitere Tipps zum Thema:

Pflanzliche, homöopathische oder schulmedizinische Hilfe zu Silvester

Bei besonders ängstlichen Hunden empfiehlt es sich, mit dem Tierarzt über pflanzliche, homöopathische oder schulmedizinische Unterstützung zu sprechen. Wie beispielsweise den Medienberichten der letzten Wochen zu entnehmen war, ist ein Hund in Argentinien in den Armen seines Halters verstorben: Aufgrund von durch ein Feuerwerk verursachten Stress und Angst.

Wer ein Tier hält, ist für dieses das ganze Jahr verantwortlich und hat Vorsorge zu treffen. Nachher ist es zu spät!

betont Stadler abschließend und hofft auf einen möglichst friedlichen Jahreswechsel für Mensch & Tier. Wenn die Möglichkeit besteht, einfach mit Nachbarn reden, ob sie nicht lieber aufs Feuerwerk verzichten: Ihr Geld sinnvoll investieren oder zumindest auf lärmfreie Lichteffekte zurückgreifen, die bei fast allen Verkaufsständen erhältlich sind.

Silvesterknallerei aus Tierschutzsicht leicht vermeidbares Übel

Nicht nur aus Tierschutzsicht ist die Silvesterknallerei, aber auch Böllerschießen zu anderen Traditionsterminen, ein leicht vermeidbares Übel. Von eindrucksvollen Lichteffekten um wenige Euro, die maximal ein Zischen verursachen, bis zu aufwendigen öffentlichen Lichtershows wie in Graz mangelt es nicht an tier-, menschen- und umweltfreundlichen Alternativen.

Auch wenn die Knallerei in der Nähe von Tierheimen, Zoos und in Ortsgebieten verboten ist, es braucht ein generelles Verbot von Knallkörpern samt rigorosen Kontrollen und empfindlichen Strafen. Es wäre unvorstellbar, dass jemand unterm Jahr so einen Krach macht, ohne dass jemand sofort die Polizei ruft. Und wenn Hunde, die etwa an Verkehrslärm gewöhnt sind, oft schon so extrem ängstlich reagieren und sogar zitternd in Wohnungen sitzen, kann man sich vorstellen, dass Wildtiere – insbesondere die sensiblen Vögel – schnell in Panik geraten und sogar daran sterben können, wie auch Studien belegen. Deshalb muss sich die Einstellung ändern. Es gibt mittlerweile so viele Hunde und Katzenhalter, die sich ja selbst alle als Tierfreunde sehen und trotzdem Feuerwerke zünden. Wenn deren Tierliebe wenigstens so weit ginge, dass sie auf die Knallerei verzichten, sähe die Situation schon ganz anders aus. „Lachen statt Krachen“ ist die Devise, damit es für alle ein Fest ist.

fordert Pfotenhilfe-Geschäftsführerin Johanna Stadler.

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